Nun 100 Milliarden Dollar: Gericht weist Aktienpaket für Elon Musk erneut zurück
Das dutzende Milliarden US-Dollar schwere Aktienpaket für Tesla-Chef Elon Musk ist erneut vor Gericht gescheitert. Die zuständige Richterin im US-Bundesstaat Delaware hat den im Frühjahr erneuerten Verteilungsplan der Aktionäre einmal mehr abgewiesen. „Die große und talentierte Gruppe der Anwälte“ sei bei ihren Argumenten zur Begründung zwar kreativ geworden, schreibt sie jetzt, aber ihre beispiellosen Theorien liefen gleich mehrfach geltendem Recht entgegen. Es gebe gleich mehrere „fatale Mängel“.Mehr als 100 Milliarden US-Dollar für MuskIn dem Rechtsstreit geht es um einen Vergütungsplan für Musk, der ursprünglich 2,6 Milliarden US-Dollar wert war. Der Firmenchef sollte das Geld in Form von Aktien bekommen, sofern die während der Laufzeit bestimmte Kursziele erreichten und Tesla vorgegebene Finanzzahlen schaffte. Wegen des starken Wertanstiegs der Aktien war der Gesamtwert schließlich auf 56 Milliarden US-Dollar gestiegen, am gestrigen Montag waren die Anteile zusammen sogar über 100 Milliarden US-Dollar wert, berichtet Reuters.Als Begründung für die Ablehnung des Pakets hat Richterin Kathaleen McCormick im Januar darauf verwiesen, dass der dafür verantwortliche Verwaltungsrat gleich doppelt in die Irre geführt worden war. Die zuständigen Mitglieder wurden als von Elon Musk unabhängig bezeichnet, obwohl sie es nicht waren. Vielmehr habe er enge Verbindungen zu ihnen gepflegt und ihnen großzügige Vergütungen gewährt. Zudem habe es gar keine echten Verhandlungen über Musks Entlohnung gegeben. Er sei auch nicht verpflichtet, bestimmte Leistungen oder Arbeitszeit zu erbringen.Deutliche Worte der RichterinNach der Ablehnung des Aktienpakets Anfang des Jahres haben Tesla-Aktionäre es Mitte Juni erneut genehmigt. Die Richterin haben sie damit aber nicht überzeugt. Man könne kein Urteil mit Beweisen umwerfen, die danach produziert werden, schreibt sie unter anderem. Außerdem seien auch neue Argumente erst nach dem Urteil vorgebracht worden – und damit zu spät. Und selbst wenn eine neue Abstimmung eine Genehmigung des Pakets ermöglichen könnte, stünden dem im vorliegenden Fall „mehrere, wesentliche Falschaussagen“ in den zugehörigen Dokumenten entgegen.Wenn das Gericht akzeptieren würde, dass unterlegene Parteien nach einem Urteil neue Fakten schaffen, um Urteile zu revidieren, würden Gerichtsverfahren endlos dauern, schreibt McCormick noch. Genehmigt hat sie derweil, dass die Anwälte, die den Prozess angestoßen haben, 345 Millionen US-Dollar bekommen – gefordert hatten sie ursprünglich 6 Milliarden US-Dollar. Trotz des Abschlags handelt es sich um die größte Summe in einem solchen Verfahren. Tesla und Elon Musk haben das Urteil zurückgewiesen und umgehend angekündigt, Berufung einlegen zu wollen.Lesen Sie auchInvestor: X/Twitter ist schon vor US-Wahl wieder mehr wert geworden(mho)