Deutsche Unternehmen schlecht auf KI vorbereitet

Lediglich sechs Prozent der Unternehmen in Deutschland sind optimal auf Künstliche Intelligenz vorbereitet. Das zeigt eine Studie des US-Telekommunikationsunternehmens Cisco. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei sieben Prozent. Noch gut für den KI-Einsatz gerüstet sind 29 Prozent der deutschen Unternehmen. Im internationalen Vergleich fällt die Bundesrepublik damit zurück.Gemessen am Anteil der vollständig auf KI vorbereiteten Unternehmen belegt Deutschland in Europa den sechsten Platz. Spitzenreiter mit zehn Prozent ist Großbritannien, vor Italien, Spanien und der Schweiz mit jeweils neun Prozent. Bei kumulierter Betrachtung der optimal und gut auf KI vorbereiteten Unternehmen liegt die deutsche Wirtschaft hinter Großbritannien und Spanien auf dem dritten Rang.Deutschland liegt bei KI-Strategien vorn84 Prozent der deutschen Führungskräfte befürchten negative Auswirkungen auf ihre Unternehmen, falls sie ihre KI-Strategien nicht innerhalb der kommenden 18 Monate umsetzen können. Knapp die Hälfte erwartet bereits nach einem Jahr spürbare Konsequenzen. Im Bereich der Strategien liegen deutsche Firmen vorn. 95 Prozent haben bereits einen Plan zum Umgang mit künstlicher Intelligenz oder entwickeln derzeit einen. Gleichzeitig verfügen nur 35 Prozent über Messverfahren für die Folgen von KI-basierten Lösungen. Demnach liegen Deutschlands Probleme bei der Umsetzung.Lesen Sie auchKommentar: Gelsingers Rauswurf bei Intel ist ein Zeichen blanker PanikDigitale Bedrohungen: EU-Rat billigt Cyberschutzschild und FrühwarnsystemWer ist David Mayer? ChatGPT kann darauf nicht antwortenEin Viertel der Deutschen nutzt generative KI bei der ArbeitKI-Update kompakt: KI-Moral, Copyright-Klagen, Neurowissenschaft, InvestitionDen größten Aufholbedarf gibt es bei der Einführung von KI-Richtlinien. Derzeit haben drei Viertel der Unternehmen keine Regelungen für den Einsatz von KI. Hier liegt Deutschland auf Rang 5. Ebenfalls sind weniger als ein Drittel der deutschen Unternehmen mindestens gut auf die Datenanforderungen vorbereitet, die mit der Nutzung von Künstlicher Intelligenz einhergehen. In vielen Firmen sind Daten nur fragmentiert oder in Silos gespeichert.Rückstand bei Fachkräften und InfrastrukturAktuell haben nur 40 Prozent der deutschen Unternehmen genügend Fachpersonal, um den Anforderungen gerecht zu werden. Im vergangenen Jahr waren es noch 47 Prozent. Zwar liegt Deutschland im europäischen Infrastruktur-Vergleich auf dem zweiten Platz, dennoch fehlt es den Unternehmen auch an der notwendigen Ausstattung für KI. Nur 14 Prozent haben Zugriff auf die erforderlichen Grafikprozessoren. Über ausreichende Sicherheitsvorkehrungen für die Daten innerhalb der KI-Modelle verfügen ein Fünftel der deutschen Firmen. Diese Lücken sind den Führungskräften bekannt und werden bei den Investitionen berücksichtigt.Nahezu gleichmäßig teilen sich die Ausgaben für KI auf die Bereiche Cybersicherheit, Infrastruktur und Datenanalyse auf. Knapp ein Fünftel der Firmen plant, in den kommenden fünf Jahren mehr als 40 Prozent des Budgets für KI bereitzustellen. Von den Ausgaben versprechen sich die Unternehmen Verbesserungen bei Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit. Bisherige Investitionen in die Optimierung und Automatisierung von Prozessen erfüllen die Erwartungen allerdings nicht.Für die Studie haben Forscher weltweit 7.985 Führungskräfte von Unternehmen mit mindestens 500 Angestellten in 30 unterschiedlichen Branchen befragt. Den gesamten Bericht des AI Readiness Index gibt es auf der Website von Cisco.(sfe)

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